Dieses Lied drückt eine tiefe Sehnsucht nach Gottes Nähe und Treue aus. Das Warten auf den Herrn ist hier kein passives Ausharren, sondern ein aktives, hoffnungsvolles Vertrauen. Die wiederholte Zusage „Du verlässt mich nicht“ erinnert daran, dass Gottes Gegenwart auch in den dunkelsten Momenten beständig bleibt. Besonders berührt mich der Gedanke, dass das Herz „fast zerreißt“ – und trotzdem bleibt der Blick auf Gott gerichtet. Das ist echter Glaube: nicht erst vertrauen, wenn alles gut läuft, sondern gerade im Schmerz festhalten. Die Strophen zeigen den inneren Kampf zwischen eigenen Gedanken, Ungeduld und Gottes Einladung zur Ruhe. Sie betonen, dass kein menschliches Angebot den tiefsten Hunger der Seele stillen kann – nur Gott selbst. Seine Nähe wird als genug bezeichnet, und diese Erkenntnis führt zu einem Frieden, der nicht von Umständen abhängt. Das Lied ermutigt, Gottes Zeitplan zu akzeptieren, selbst wenn alle Wege unmöglich erscheinen. Es ist ein Gebet der Hingabe und des Ausharrens, das uns daran erinnert: Gott kommt nie zu spät, sondern immer „zur richtigen Zeit“. In Ihm zu warten, bedeutet, Ihm das letzte Wort über unser Leben zu geben.
Weitere Bibelstellen: Micha 7,7